Aus der Einöd ins Kleinod
29. und 30.03
Nach einem unspektakulären Tag, den wir zu 99 Prozent auf dem am slovakischen Ufer verlaufenden Damm verbrachten, fanden wir wieder ein vorzügliche Plätzchen an der Donau und schlugen unser Zelt auf.
Es war bereits dunkel, als wir Autolichter oben auf dem Damm bemerkten und sicherheitshalber unsere Kopflampen ausschalteten.
Unter unseren wachsamen Augen fuhr das Auto direkt auf uns zu und wir versteckten uns instinktiv hinter unserem Zelt. Den holprigen Wiesenweg neben uns entlangtuckernd bemerkten die Insassen uns wohl nicht. Circa 10m weiter blieben sie stehen, es stiegen 4 Menschen aus, teilweise mit Handylicht in der Hand.
Kurz darauf drehten sie die Musikanlage auf und wir wurden mit "Follow Rivers" beschallt.
Beruhigt beschlossen wir, unsere Lichter einfach wieder einzuschalten, denn wir mussten noch abwaschen.
Unsere Anwesenheit wurde direkt zur Kenntnis genommen und 30 Sekunden später beäugten uns die wegfahrenden Jugendlichen misstrauisch aus ihrem Fahrzeug heraus. Schade, wir hätten uns auch gerne dazugesellt :P
Am nächsten Tag wachten wir mit nur einem Gedanken auf :
BU-DA-PEST
Wir wollen hin, dementsprechend motiviert ging es auf die geplanten 75 km, eigentlich eine leichte Etappe...
Wir sollten nach 25 km die slowakisch-ungarische Grenze erreichen, wir dachten über eine Brücke.
Komoot, unser Navi, meinte aber eine Fähre und die hatte geschlossen.
Also hieß es umplanen, 15 Extrakilometer und eine weitere Fahrtstunde versprach die neue Route.
Dafür war dieser Grenzübergang allerdings der bisher mit Abstand schönste!
Über eine dem Eisernen Steg gleichende Brücke ging es nach Ungarn, auf der anderen Seite erwartete uns schon der erste Palast mit schöner oxidierter Kupferkuppel.
Nach fast 3 Tagen direktem Fahren an der natürlichen Landesgrenze Donau endlich überzusetzen ist ein absolutes Glücksgefühl und setzte neue Kräfte frei für den nun hügeligen Abschnitt bis Budapest.
Und wieder meinte Komoot uns ärgern zu wollen.
Direkt über einen Berg wurden wir geleitet, das letzte Stück mussten wir auf einem Trampelpfad durch den Wald schieben um die Kuppe zu erreichen.
Oben angekommen standen wir gefühlt im Kronberg von Budapest, mit fast nur teuren Autos und großen Häusern.
Zur Innenstadt mussten wir eigentlich nur noch rollen lassen, vorbei an einer historischen Bahnstation und auf einer langen perfekt ausgebauten Allee ging es weiter und weiter hinein in die Buda-Seite der Stadt.
Dann noch durch einen Tunnel und plötzlich stehen wir direkt unter der Citadelle der Stadt mit Blick auf das Parlament, die Synagoge und die Pest-Seite der Stadt in welcher sich unser Hostel befindet. Wir sind überwältigt von der Masse an Menschen und den Eindrücken die wir binnen Minuten zu Gesicht bekommen.
Im Hostel angekommen, es liegt mitten im VII. Distrikt zwischen Clubs und Ruinenbars, lernten wir kurz unsere Roommates kennen, dann schnell raus nochmal durch die Stadt bevor am Abend der Pub Crawl durch die hippen Ruinenbars der Stadt begann.
Leider super touristisch aber trotzdem lernten wir dadurch neue Leute und auch unser Stadtviertel gut kennen!
Minuspunkt: Simon hat seine Jacke in einem der Pubs verloren, aber wir glauben einfach fest daran, dass wir bis zum Ende unserer Reise keinen Regen mehr haben werden!
Gegen 3 Uhr waren wir im Bett und freuten uns auf den ersten richtigen Tag in Budapest.
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