316 Jahre Sankt Petersburg
26.05



Der Tag steht ganz im Zeichen der Erholung, denn nach den letzten beiden Tagen fodert der Körper etwas Ruhe. Ich habe leichte Kopfschmerzen, also viel trinken, gut essen und nicht zu wild. Ich sitze mit den netten Hostelmitbewohnern beim Frühstück und lerne ein nettes Mädchen aus Weimar kennen, die auch meinen Zirkus Tasifan kennt. Ansonsten vergeht der Vormittag mit Schreibarbeiten, der Trocknung der Campingsachen und ein wenig Stretching für die Muskeln.
Ich setze Helsinki wieder auf den Tourplan, da ich schneller vorankommen werde als gedacht. Dort kann ich auch Philipp treffen, ein alter Schulfreund der dort ein Auslandssemester gemacht hat.
Zum an die Luft kommen gehe ich einkaufen und koche mir anschließend ein schnelles Mittagessen. Danach falle ich ins Bett und schlafe bis abends durch.
Gegen 18 Uhr bin ich wieder wach und beschließe mich gemeinsam mit Yuval mit Natalia, meiner Freundin die hier lebt, zu treffen. Zuerst Abendessen, danach dann zu einem großen Feuerwerk, welches gegen Mittwrnscht stattfindet, denn morgen ist nicht nur mein und Yuvals Geburtstag, sondern auch der 316. Geburtstag von Sankt Petersburg.
Im Restaurant treffen wir freudig aufeinander und auch Natalias Freund Sascha stößt zu uns und wir haben ein leckeres russisches Abendessen. Die Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es 23:30 Uhr und wir brechen auf zur Newa, dem großen Fluss von Sankt Petersburg.
Trotz nieseligem Wetter sind viele Menschen unterwegs, kein Wunder bei so einem Ereignis. Wir finden trotdem sehr gute Plätze am Flussufer und stehen erwartungsfroh zusammengedrängt an der Ballustrade. Nach einigem Geplapper der Moderatoren des Abends, welche wir über die vielerorts aufgestellten Lautsprecher hören, füllt sich die Newa mit immer mehr Booten und Ausflugsschiffen, welche das Feuerwerk vom Wasser aus verfolgen wollen.
Zunächst beginnt alles mit einem klassischen Live-Konzert, gefolgt von einer Videoistallation auf den mittlerweile hochgezogenen Brücken der Stadt. Zeitgleich befinden sich mehrere Stuntmänner auf Flyboards über dem Fluss und performen in LED-Anzügen zur Musik.
Dann endlich beginnt das große Feuerwerk und erhellt die gesamte Bucht und Flussmündung in verschiedenen Farbtönen. Laut hallt der Schall der explodierenden Raketen über das Wasser auf uns zu. Ein toller Start in den Geburtstag fällt mir auf und so gratulieren Yuval und ich uns gegenseitig. Nach dreißig Minuten ist die Show vorbei, Natalia und Sascha gehen nach Hause, da sie im Gegensatz zu uns morgen arbeiten müssen und Yuval und ich setzen uns noch in eine etwas skurrile Bar. In ihr werden wir von einer Russin auf Shots eingeladen, ein Mann im Maleranzug versichert uns, er sei ein großer Israel-Sympathisant und ein Fußballfan von Sankt Petersburg, der jedoch einen Salzburg Fanschal mit sich trägt, grölt seine Lieder in einer Ecke.
Gegen 3 Uhr sind wir schließlich am Hostel und fallen erschöpft in die Federn. Mal sehen wie die Muskeln und der Kopf sich morgen verhalten werden und wie fit ich wieder bin. Mit dem Gedanken, nun ein viertel Jahrhundert alt zu sein, schlafe ich ein als es draussen schon wieder hell ist.
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