Noch lange nicht genug !
30.04
Der Wecker klingelt. Ich bin doch gerade erst einschlafen, oder? Er klingelt nochmal. 3 Uhr 45. In unseren Köpfen immer noch die Bilder der letzten Game of Thrones Folge voller Blut und Gemetzel. Alles ist vorbereitet und wir ziehen lediglich Shirt und Hose an und räumen die gepackten Taschen nach draußen. Aus dem Keller werden 2 große braune Kartons auf die Straße geschleppt: unsere treuen Begleiter KTM und Mammut.
Der Shuttle-Bus steht schon bereit, wir bedanken uns bei der Hostel-Nachtschicht und checken ein letztes mal, ob wir alles dabei haben. Grünes Licht! Und so geht es los Richtung Sabiha Gökcen Flughafen. Unser weg führt uns um den Topkapi Palast, über die Galata-Brücke und vorbei an vielen anderen Orten, die wir während unseres kurzen Aufenthalts lieb gewonnen haben.
Etwas müde und melancholisch gestimmt bewundern wir die beleuchtete Hängebrücke über die wir rasen. Es ist kaum etwas los um diese Uhrzeit und die Stadt sieht freundlich und verlassen aus.
Angekommen am Flughafen schnappen wir uns einen Gepäckwagen und dürfen erstmal samt Rädern durch die Sicherheitskontrolle, die hier bereits am Eingang des Gebäudes stattfindet. Nach nicht allzu langem Warten am Schalter und kleiner Diskussion über den Inhalt unserer Gepäckstücke (was spielt das für eine Rolle?) haben wir schließlich alles abgegeben und begeben uns in die nächste Kontrolle. Auch diese meistern wir gekonnt und dürfen uns nun eineinhalb Stunden im Duty-free Bereich vergnügen.
Simons Bauch ist heute endlich wieder etwas besser in Form und so gibt es Kartoffelecken, ein Schmaus. Dann heißt es los zum Gate und durch die 3. Abtastung, diesmal mit Schuhe ausziehen, wie aufregend! Wir werden erneut für ungefährlich befunden und dürfen einsteigen.
Den Flug verschlafen wir größtenteils, erhaschen aber bereits einen viel versprechenden Blick auf Tel Aviv aus der Luft. Das müssen wir uns jedoch erst noch verdienen heute!
Die Einreise verläuft unspektakulär, wir müssen zwar etwas warten, aber nach ein Paar Fragen bezüglich Länge und Zweck unseres Aufenthalts bestehen wir auch diese Prüfung und dürfen das gelobte Land betreten. Es folgt ein ebenso großer Glücksmoment, als wir unsere Fahrradboxen unbeschadet vom Band nehmen und mit ihnen in die Eingangshalle stolzieren.
Hier wird es jetzt spannend. Wir suchen uns ein stilles Eckchen, packen die Drahtesel aus und machen uns an die Montage. Alles ist noch heile und auch das etwas schweißtreibende Radaufpumpen überstehen wir.
Da sind wir also, mit den Rädern, mit den Taschen, mit allem drum um dran und stehen auf einmal in einem ganz anderen Land. Trotz so langer Reise ist das hier nochmal ein ganz neues, merkwürdiges Gefühl. Wir sind müde, aber voller Vorfreude. Vorsichtig schieben wir die Räder nach draußen. Die Kartons dürfen wir einfach neben einem Mülleimer stehen lassen.
Es ist ungefähr 12 Uhr und sehr heiß! Vom Flughafen weg führen nur sehr große Autobahn-artige Straßen, sie sind jedoch sehr wenig befahren. Wir halten noch an einer Tankstelle für frisches Wasser und einen kleinen Snack und dann heißt es 80 Minuten Seitenstreifen, Landstraße, Hitze und (...Ja) Gegenwind. Etwas anstrengend nach dieser kurzen Nacht, aber wir beißen uns durch; es ist ja nicht so weit.
In der Stadt angekommen verpassen wir eine Abbiegung und landen direkt im Hatikva Markt. Wir schieben uns hindurch und sind direkt eingenommen von den Gerüchen und Eindrücken.
In der Nähe unseres Apartments finden wir noch einen Handyladen und kaufen eine israelische SIM-Karte. Mit ein paar Hundert bunten Shekels bewaffnet und mobilem Internet fühlen wir uns jetzt ausgestattet für Tel Aviv. Zuerst geht es aber ins Airbnb. Hierfür bekommen wir die Tür-Codes und die Kombination für eine kleine Box, in der der Schlüssel ist. Klappt alles wunderbar und wir schlafen erstmal ein bisschen, um die kurze Nacht etwas nachzuholen.
Abends gehen wir dann noch essen und stolpern in einen süßen Laden, Kaimak. Das Essen ist unglaublich lecker und wir verlieben uns bereits jetzt in die Küche hier!
Zufrieden verbringen wir die letzten Abendstunden damit, die nächsten Tage zu planen. Wir sind gespannt!
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